09.06.24

Unser Team erkämpft sich die Aufstiegschance zurück

Nach einer völlig verkorksten ersten und einer erneut fulminanten zweiten Hälfte hat unsere Mannschaft das erste Finalspiel um den Zweitliga-Aufstieg gegen die HSG Konstanz mit 38:35 gewonnen. Vor 2202 Zuschauern, darunter rund 50 Fans aus Konstanz, führten die Gäste vom Bodensee in der Volksbank Arena nach 30 Minuten 21:15. In der zweiten Hälfte zeigte unsere Mannschaft ein völlig anderes Gesicht, eroberte sich mit Kampf und Siegeswille die Dominanz auf dem Parkett und holte sich noch den Erfolg, der die Aufstiegshoffnungen und -chancen am Leben hält. War es in der ersten Hälfte Jakub Tonar, der die Mannschaft mit seinen acht Toren in 30 Minuten im Spiel hielt, kam der bis dahin indisponierte Matteo Ehlers im zweiten Abschnitt zu zehn Toren und hatte damit großen Anteil daran, dass das Spiel nach einer tollen Aufholjagd noch gedreht werden konnte. Entscheidend war die in der zweiten Halbzeit deutlich bessere Abwehrarbeit unserer Mannschaft, die jetzt als Einheit auftrat und um jeden Ball kämpfte. Das Torwartduell ging in der ersten Hälfte klar an den Südmeister, im zweiten Abschnitt ebenso klar an Jan Jochens in unserem Tor, der damit erneut zum großen Rückhalt wurde.              

 

Einen Ausfall hatten wir bereits vor dem Spiel zu verkraften, Hallensprecher Christoph Scholz musste grippekrank im Bett bleiben. Mit Steffen Kumme hatte er aber einen würdigen und gut aufgelegten Vertreter. Zum ersten Teil des Showdowns um den Zweitligaaufstieg schickte unser Trainer Daniel Deutsch beim Anpfiff Jan Jochens zwischen die Pfosten, im Feld begannen Matteo Ehlers, Tobias Myrbakk und Jakub Tonar im Rückraum, Lothar von Hermanni und Lukas Quedenbaum auf den Außenbahnen und Moritz Schade am Kreis. In der Defensive führte erwartungsgemäß Petar Juric das Kommando. Sowohl Konstantin Poltrum als auch Jan Jochens waren sofort im Spiel, parierten jeweils den ersten Ball. Vom Anpfiff an entwickelte sich ein temporeiches und rasantes Spiel, in der fünften Minute traf Moritz Schade zum 4:3.  Die Gäste glichen die Führung aber jeweils postwendend aus, packten in der Abwehr ordentlich zu. Während auf unserer Seite Lothar von Hermanni und Matteo Ehlers klare Chancen liegen ließen, nutzten die schnellen Konstanzer ihre Chancen besser und führten nach zehn Minuten 8:6, erhöhten wenig später zum 9:6. Nach 15 Minuten führten die Gäste 10:8. Konstanz wirkte immer einen Schritt schneller, hatte Vorteile in der Abwehr und im Angriff. Auf unserer Seite überzeugte im Angriff vor allem Jakub Tonar, der allein in der ersten Viertelstunde fünf Tore warf. Auch Tobias Myrbakk spielte gut in dieser Phase, Matteo Ehlers dagegen hatte zu diesem Zeitpunkt nicht ins Spiel gefunden. In der Defensive hatte unser Team immer wieder Probleme mit den quirligen Konstanzer Angreifern. In der 19. Minute nahm Daniel Deutsch die erste Auszeit, brachte danach Philipp Wäger in der Deckung, nachdem bereits kurz zuvor Florian Billepp für den indisponierten Ehlers gekommen war. Kurz danach löste Leon Krka Jan Jochens, der keine Bälle der treffsicheren Gäste mehr zu fassen bekommen hatte, zwischen den Pfosten ab. Konstanz dominierte das Spiel, wirkte fokussierter und gewann deutlich mehr Zweikämpfe. Im Konstanzer Angriff lief viel über den rechten Rückraum, wo Fynn Beckmann unseren Spielern oft das Nachsehen gab. Unsere Abwehr bekam überhaupt keinen Zugriff auf die Konstanzer Angreifer, 21 Gegentore in 30 Minuten waren deutlich zu viele. Insgesamt präsentierte sich der Südmeister in der ersten Hälfte in allen Mannschaftsteilen stärker als unser Team, das es einzig der Wurfstärke von Jakub Tonar zu verdanken hatte, zur Pause nicht noch höher als mit 15:21 hinten zu liegen. Tonar hatte bis zur Halbzeitsirene mehr als die Hälfte aller Eintracht-Treffer erzielt. Zu Beginn des zweiten Abschnitts schickte Daniel Deutsch wieder Jan Jochens zwischen die Pfosten. Allerdings begannen die zweiten 30 Minten, wie die ersten geendet hatte. Fynn Beckmann traf nach einem Durchmarsch durch unsere Abwehr zum 22:15. Dann aber startete die furiose Aufholjagd. Zwei schöne Treffer von Lukas Quedenbaum brachten ein wenig Hoffnung. Konstanz verteidigte die Führung, die allerdings nach zwei Treffern von Matteo Ehlers 24:20 zusammengeschmolzen war. Das Spiel verlief jetzt ausgeglichener als zuvor, zudem parierte Jan Jochens jetzt vermehrt Bälle der Konstanzer, die unsicherer wurden, weil unsere Abwehr jetzt mehr Zweikämpfe gewann und besser verschob als noch im ersten Abschnitt. Plötzlich lief es flüssiger auf unserer Seite und als Ehlers den Treffer zum 25:26 erzielte, stand die Halle längst. Die HSG nahm eine Auszeit, das aber stoppte den jetzt rasanten Eintracht-Express nicht. Moritz Schade, der eine starke Vorstellung zeigte, traf in der 42. Minute zum Ausgleich. wenig später traf der überragende Jakub Tonar zum 29:27. Konstanz wackelte, blieb aber cool und holte sich die Führung beim 31:30 wieder zurück. Jetzt war es Daniel Deutsch, der zur Auszeit rief (48.). Der folgende Angriff endete mit einem technischen Fehler von Matteo Ehlers, der sich Sekunden später eine überflüssige Zeitstrafe wegen Reklamierens einfing. Prompt zog der Südmeister wieder auf 32:30 und kurze Zeit später auf 33:31 davon. Unsere Mannschaft stemmte sich nach Kräften und mit vollem Einsatz gegen die drohende Niederlage, glich wieder aus und ging durch den jetzt fokussierter wirkenden Matteo Ehlers erneut in Führung (34:33). Um jeden Ball wurde gekämpft, wie schon gegen Rostock wurde Jan Jochens zum großen Rückhalt unserer Mannschaft, die jetzt wie verwandelt wirkte. Als Jochens einen Siebenmeter des Konstanzer Lukas Köder parierte, jubelte die Halle. HSG-Coach Jörg Lützelberger nahm in der 57. Minute die nächste Auszeit, nachdem Lothar von Hermanni zum 35:33 für unser Team getroffen hatte. Die HSG verkürzte zum 34:35, das Spiel stand jetzt auf des Messers Schneide. Beide Teams kämpften verbissen, in der 58. Minute holte Daniel Deutsch seine Spieler in der letzten Auszeit zusammen. Mit Erfolg, wie sich zeigte. Matteo Ehlers, der in der zweiten Hälfte zu seiner Form gefunden hatte und Lukas Quedenbaum prägten mit ihren Toren die Schlussminuten. Im Tor parierte Jan Jochens auch die letzte Chance der HSG. Am Ende feierten Mannschaft und Zuschauer den 38:35 Erfolg, der die Chancen auf den Aufstieg gesichert hat. Das Rückspiel wird am kommenden Sonntag um 18.00 Uhr in der Schänzle Sporthalle in Koblenz angepfiffen. Nach dem Spiel wurden Tobias Myrbakk, Jan Jochens und Florian Most, verbschiedet, Benas Butkus konnte wegen Erkrankung nicht in der Halle sein.

 

Der MTV Braunschweig unterlag in seinem ersten Finalspiel dem TuS Ferndorf klar mit 23:32.

 

 

HC Eintracht Hildesheim – HSG Konstanz 38:35 (15:21)

 

HC Eintracht: Jan Jochens, Leon Krka – Tobias Myrbakk (3), Florian Most, Petar Juric, Philipp Wäger, Renè Gruszka, Jakub Tonar (11), Hendrik Hanemann, Lukas Quedenbaum (5/1), Tjark Jonas, Lothar von Hermanni (3), Moritz Schade (6), Matteo Ehlers (10), Florian Billepp

 

HSG Konstanz: Konstantin Poltrum, Tim Göres – Michel Strotz (2), Aron Czako, Lars Michelberger (2), Felix Sproß (4), Christos Erifopoulos (3), Veit Schlafmann, Sebastian Hutecek, Jo Knipp (1), Fynn Beckmann (9), Samuel Wendel (4), Mathieu Fenyö (3), Niklas Ingenpass (1), Lukas Köder (6/1) 

 

Schiedsrichter: Marvin Cesnik und Jonas Konrad

 

Siebenmeter: HC Eintracht 3/1 (von Hermanni scheitert 2 x an Poltrum) – HSG Konstanz 2/1 (Köder scheitert an Jochens)

 

Zeitstrafen: HC Eintracht 5 (Billepp, 2 x Wäger, Schade, Ehlers) – HSG Konstanz 4 (2 x Sproß, Ingenpass, Knipp)

 

Rote Karten: keine

 

Zuschauer: 2202

 

Spielfilm: 0:1, 1:1, 2:1, 2:2, 3:2, 3:3, 4:3, 4:4, 5:4, 5:5, 5:6, 6:6, 6:7, 6:8, 6:9, 7:9, 7:10, 8:10 (15.), 8:11, 9:11, 9:12 (Auszeit Eintracht/19.), 10:12, 10:13, 11:13, 11:14, 11:15, 11:16 (23.), 12:16, 13:16, 13:17, 13:18 (26.), 14:18, 14:19, 15:19 (Auszeit HSG/28.), 15:20, 15:21 (Hz.), 15:22, 16:22, 17:22, 17:23, 18:23, 18:24 (35.), 19:24, 20:24,  20:25, 21:25, 22:25 (40.), 22:26, 23:26, 24:26, 25:26 (Auszeit HSG/42.), 25:27, 26:27, 27:27 (42.), 28:27 (44.), 29:27, 29:28, 29:29, 30:29, 30:30, 30:31 (Auszeit Eintracht/48.), 30:32, 31:32, 31:33, 32:33 (54.), 33:33, 34:33, 35:33 (Auszeit HSG/57.), 35:34 (Auszeit Eintracht/58.), 36:34, 36:35, 37:35, 38:35         

Daniel Deutsch machte in der Pause die richtige Anpassungen.

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