13.06.24
Aufstieg knapp verpasst – Saisonende mit Enttäuschung
Nach einer herausragend gespielten Saison mit nur drei Niederlagen in 34 Spielen bleibt am Ende doch nur Enttäuschung, denn der angepeilte Aufstieg in die 2. Handball-Bundesliga ist nicht gelungen. Im Rückspiel des Aufstiegsfinales unterlag unsere Mannschaft bei der HSG Konstanz in der ausverkauften Konstanzer Schänzle Halle vor 1450 Zuschauern 30:34 (13:17). In der Addition beider Spiele setzte sich das Team vom Bodensee damit 69:68 durch und konnte den Aufstieg ausgelassen feiern. „Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit zu leicht aus der Hand gegeben und haben in der zweiten Hälfte dann dem Druck nicht immer standgehalten“ analysierte unser Trainer Daniel Deutsch, dem die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben stand, direkt nach dem Spiel. „Wer sich nach 120 intensiven Minuten am Ende durchsetzt, hat auch den Aufstieg verdient, deshalb herzlichen Glückwunsch an die HSG“ gratulierte er seinem Kollegen Jörg Lützelberger fair, ehe es auf die lange und sicher traurige Rückfahrt ging.
Rund 300 Fans verfolgten die Partie in Emmerke beim Public Viewing in den Räumen der Fa. audio coop, auch sie mussten enttäuscht nach Hause gehen.
Zweiter Aufsteiger ist der TuS Ferndorf, der sich nach seinem klaren Hinspielsieg im Heimspiel in eigener Halle gegen MTV Braunschweig allerdings mit einem 27:27 zufriedengeben musste.
Personell gab es in unserem Team die meisten Sorgen um den Einsatz von Hendrik Hanemann, der nach seinem Knock-out im Hinspiel bis zuletzt weiter mit Kopfschmerzen zu kämpfen hatte. Letztlich blieb der Kader gegenüber dem Hinspiel aber unverändert und auch Hanemann konnte eingesetzt werden. Bei den Gastgebern gab es nur eine Veränderung, für Tim Göres rückte als zweiter Torhüter Halbfinalheld Janis Boieck ins Konstanzer Team. Beim Anpfiff in der Schänzle Hölle, die bis auf den letzten Platz und darüber hinaus besetzt war, standen auf unserer Seite Jakub Tonar, Matteo Ehlers, Tobias Myrbakk, Lothar von Hermanni, Lukas Quedenbaum und Moritz Schade auf dem Feld, zwischen den Pfosten ließ Deutsch mit Jan Jochens beginnen. Petar Juric führte die Defensive, die nicht so offensiv begann, wie zuletzt. Quedenbaum und Myrbakk brachten unser Team schnell mit 2:0 nach vorne, Moritz Schade legte per Gegenstoß zum 3:0 nach. Unser Team war sofort hellwach, fand gut ins Spiel gegen die etwas gehemmt wirkenden Gastgeber. Tobias Myrbakk glänzte in dieser Phase mit zwei tollen Toren. Nach der 6:3 Führung ging es dann schnell, Nach einem technischen Fehler von Matteo Ehlers und einem Fehlversuch von Lothar von Hermanni verkürzte die HSG zum 5:6 und schon war die Halle da. Hendrik Hanemann sorgte per Gegenstoß zwar für das 7:5, doch als Ehlers freistehend gescheitert war, sorgte der erneut überragende Konstanzer Fynn Beckmann in der 15. Minute für das 7:7. In der 16. Minute verletzte sich der Konstanzer Mathieu Fenyö schwer an der Schulter und musste verletzt in die Kabine, wo er von Notärzten behandelt und anschließend ins Krankenhaus gebracht wurde. Von dieser Stelle aus: gute Genesung an den jungen Spieler! Das Spiel verlief jetzt ausgeglichener, Konstanz schaffte zwar mehrfach den Ausgleich, doch unser Team legte immer wieder vor. Hendrik Hanemann traf sicher, während Philipp Wäger einen Gegenstoß völlig unbedrängt verschenkte. Nach einem weiteren technischen Fehler auf unserer Seite ging die HSG per Siebenmeter in der 22. Minute erstmals in Führung, zudem kassierte Lothar von Hermanni eine zweifelhafte Zeitstrafe. Nachdem Moritz Schade zweimal freistehend verworfen hatte, kippte die Partie. Konstanz traf in der 27. Minute zum 15:12 und glich damit den Rückstand aus dem Hinspiel erstmals aus. Im Rückraum unserer Mannschaft herrschte Flaute, sowohl Ehlers als auch Jakub Tonar kamen überhaupt nicht zum Zuge. Beide leisteten sich Fehlwürfe und technische Fehler, die die Gastgeber immer wieder zu Ballgewinnen brachten. Bis auf 17:12 zog die HSG davon, ehe Moritz Schade vor dem Wechsel noch zum 13:17 verkürzen konnte. 20 Minuten war alles nach Plan gelaufen, dann rächten sich die insgesamt sechs vergebenen Chancen und die technischen Fehler auf unserer Seite und die Gastgeber hatten die Dominanz auf dem Feld auf ihre Seite gezogen. Aus dem Rückraum unserer Mannschaft kam kaum Zählbares, weder Jakub Tonar noch Matteo Ehlers konnten sich im Spielverlauf entscheidend in Szene setzen, die Konstanzer Abwehr neutralisierte beide komplett. Beim Anpfiff zur zweiten Halbzeit waren die mitgereisten Fans in der lauten Halle zu gut hören, feuerten unser Team unverdrossen an. Gleich bei seiner ersten Abwehraktion kassierte Moritz Schade seine zweite Zeitstrafe und Konstanz erhöhte zum 18:13. Es sah nicht gut aus für unser Team, das gleich wieder mit einem Ehlers-Fehlwurf startete. Prompt traf die HSG im Gegenzug zum 19:13. Als die Gastgeber in der 34. Minute auch noch zum 20:13 erhöhten, stand die Halle endgültig Kopf. Der starke Lukas Quedenbaum sorgte mit zwei Treffern wieder für Hoffnung, verkürzte zum 15:20. Das Zeitstrafenverhältnis kippte jetzt deutlich zum Nachteil unserer Mannschaft, als Philipp Wäger in der 36. Minute eine völlig überflüssige Zeitstrafe wegen Reklamierens kassierte, stand unsere Mannschaft in doppelter Unterzahl auf dem Feld. In der 41. Minute traf Lothar von Hermanni vom Punkt zum 19:24. Daniel Deutsch schickte jetzt Leon Krka zwischen die Pfosten. Beim 21:25 durch starken Lukas Quedenbaum war die Hoffnung wieder da. Florian Billepp traf in der 45. Minute zum 22:26. Mit seinem ersten und einzigen Tor in diesem Spiel sorgte Jakub Tonar für das 23:26. Die Mannschaft kämpfte, gab den Aufstieg in der intensiven Partie noch lange nicht verloren. Die Abwehr arbeitete jetzt offensiver, vorne aber fehlten die Tore aus dem Rückraum. Dafür wurde von außen getroffen, insbesondere Quedenbaum war weiter Torgarant. In der 50. Minute traf der Rechtsaußen zum 25:27, die HSG reagierte mit einer Auszeit. Zu diesem Zeitpunkt hatte unser Team den Fuß in der 2. Liga. Konstanz aber blieb cool, erhöhte schnell zum 28:25, ehe der bis dahin fehlerfreie Quedenbaum zum ersten und einzigen Mal scheiterte. In der 52. Minute war die Führung der Gastgeber wieder auf vier Tore angewachsen (29:25), Daniel Deutsch reagierte mit einer Auszeit. Mit einem technischen Fehler brachte unser Team die HSG wieder in Ballbesitz, die sich die Chance nicht nehmen ließ und zum 30:25 erhöhte. Zudem kassierte Petar Juric seine zweite Zeitstrafe. Beim 31:25 hatten die Gastgeber die vermeintliche Vorentscheidung geschafft. Aber unser Team kämpfte weiter und war beim 28:31 wieder in Schlagdistanz. Doch die HSG Konstanz blieb cool, erhöhte schnell wieder zum 34:29 durch den mit elf Toren besten Werfer des Spiels, Fynn Beckmann. Der letzte Treffer unserer Mannschaft durch Lothar von Hermanni nützte nichts mehr, die Schlusssirene ging im Konstanzer Jubel unter. Die Mannschaft von Bodensee hatte in der Addition beider Finalspiele mit 69:68 gewonnen und konnte ausgelassen den Aufstieg feiern, während unserer Mannschaft eine lange und frustrierende Rückfahrt bevorstand.
HSG Konstanz – HC Eintracht Hildesheim 34:30 (17:13)
HC Eintracht: Jan Jochens, Leon Krka – Tobias Myrbakk (2), Florian Most, Petar Juric, Philipp Wäger (2), Renè Gruszka, Jakub Tonar (1), Hendrik Hanemann (2), Lukas Quedenbaum (8), Tjark Jonas, Lothar von Hermanni (8/4), Moritz Schade (4), Matteo Ehlers (1), Florian Billepp (2)
HSG Konstanz: Konstantin Poltrum, Janis Boieck – Michel Strotz (2), Aron Czako, Lars Michelberger (1), Christos Erifopoulos, Veit Schlafmann, Sebastian Hutecek (2), Jo Knipp, Fynn Beckmann (11), Samuel Wendel (4), Mathieu Fenyö (1), Niklas Ingenpass, Lukas Köder (9/5), Felix Sproß (4)
Schiedsrichter: Fabian Baumgart und Philipp Dinges
Siebenmeter: HC Eintracht 5/4 (von Hermanni scheitert an Boieck) – HSG Konstanz 5/5
Zeitstrafen: HC Eintracht 7 (2 x Schade, 2 x Juric, von Hermanni, Wäger, Ehlers) – HSG Konstanz 2 (Ingenpass, Hutecek)
Rote Karten: keine
Zuschauer: 1450
Spielfilm: 0:1, 0:2, 0:3, 1:3, 1:4, 2:4 (7.), 2:5, 3:5, 3:6, 4:6, 5:6, 5:7, 6:7, 7:7 (15.), 7:8, 8:8, 8:9, 8:10, 9:10, 10:10, 10:11 (Auszeit HSG/20.), 11:11, 12:11, 12:12, 13:12, 14:12 (26.), 15:12, 16:12 (Auszeit Eintracht/28.), 17:12, 17:13 (Hz.), 18:13, 19:13, 20:13, 20:14, 20:15, 21:15, 21:16, 22:16, 22:17, 23:17, 23:18, 24:18, 24:19, 25:19, 25:20, 25:21, 26:21, 26:22, 26:23, 27:23, 27:24, 27:25 (Auszeit HSG/50.), 28:25, 29:25 (Auszeit Eintracht/52.), 30:25, 31:25, 31:26, 31:27 (57.), 31:28, 32:28, 33:28, 33:29, 34:29, 34:30