10.02.24

Nach neun-Tore Führung erster Punktverlust

Erklären konnte das Ergebnis kaum einer nach dem Spiel, doch dass dieses Derby etwas Besonderes hat, daran gibt es spätestens jetzt keinen Zweifel mehr. Vor 2215 Zuschauern in der Volksbank Arena trennten sich die Sportfreunde Söhre und unsere Mannschaft am Ende 30:30. 41 Minuten lang hatte unser Team im Stil einer Spitzenmannschaft das Spiel dominiert und nach einer 17:10 Halbzeitführung beim 23:14 trotz einer schon zu diesem Zeitpunkt schlechten Chancenverwertung eine neun-Tore-Führung herausgespielt. So gut wie keiner in der Halle setzte noch auf die Söhrer Gastgeber. Offensichtlich dachten auch unsere Spieler, das Spiel sei gelaufen, doch sie hatten die Rechnung ohne den Gegner gemacht. Plötzlich spielte unser Team wie das Kaninchen vor der Schlange, kein Mumm, kein Spielfluss und eine beispiellose Serie ausgelassener Chancen brachten die Söhrer zurück in die Partie. Zwischen der 41. und 49. Minute gelang den Gastgebern ein 8:1 Lauf. Unsere im ersten Abschnitt noch hervorragend agierende Abwehr wirkte jetzt statisch und unorganisiert, nachdem Söhre auf den siebten Feldspieler umgestellt hatte. Beim 29:28 in der 57. Minute hatten die Sportfreunde den neun-Tore Rückstand innerhalb einer guten Viertelstunde mit einem 15:5 -Lauf (!) in eine eigene Führung umgemünzt. Am Ende hieß es 30:30 und der erste Punktverlust unserer Mannschaft in dieser Saison war verbrieft. Die Zuschauer hatten ein Spektakel gesehen, während die Gastgeber ausgelassen feierten, verließen unsere Spieler mit hängenden Köpfen das Parkett.            

Die Stimmung in der Arena war schon vor Spielbeginn gut, beide Teams wurde von ihren jeweiligen Fanlagern – unterstützt von Trommlern und Musikzügen – lautstark auf dem Parkett begrüßt. Unsere Mannschaft begann mit einer beweglichen Abwehr mit Petar Juric, Philipp Wäger und Hendrik Hanemann im Zentrum, im Angriff starteten wie erwartet Matteo Ehlers, Philipp Wäger und Jakub Tonar im Rückraum, die einzige Veränderung im Vergleich zum letzten Spiel hatte Trainer Deutsch auf Rechtsaußen vorgenommen, dort begann Renè Gruszka. Zum direkten Duell mit Söhres Pascal Kinzel stand Leon Krka zwischen den Pfosten unseres Teams. Um es vorweg zu nehmen, Krka gewann das Torwartduell gegen seinen Kontrahenten in der ersten Hälfte klar, im zweiten Abschnitt entschied der Söhrer Keeper den Vergleich allerdings noch wesentlich deutlicher für sich, wobei Jan Jochens im Verlauf des zweiten Abschnitts Krka abgelöst hatte. Gleich zu Beginn scheiterte Renè Gruszka an Pascal Kinzel, Lothar von Hermanni tat es ihm vom Punkt gleich. Trotzdem gelang eine schnelle Führung, weil Gruszka, Lothar von Hermanni und Jakub Tonar trafen. 4:1 führte unser Team nach fünf Minuten, in der 17. Minute traf der gerade eingewechselte Moritz Schade zum 11:4. Alles schien nach Plan zu laufen. 15:7 hieß es in der 24. Minute, Söhre schien chancenlos zu diesem Zeitpunkt, auch weil hinter der starken Abwehr Leon Krka bestens parierte. Daniel Deutsch brachte in dieser Phase Tobias Myrbakk und Florian Billepp, doch unser Team versäumte es jetzt, bis zur Pause einen klareren Vorsprung als 17:10 herauszuwerfen. In der zweiten Hälfte rückte Lukas Quedenbaum auf die rechte Außenbahn, links löste Tjark Jonas von Hermanni ab. Doch die Außen hatten einen rabenschwarzen Tag, scheiterten immer wieder an Pascal Kinzel im Söhrer Tor. Weil Gruszka vom Punkt und Wäger, Tonar und auch Ehlers aber Treffer erzielten, wurde die Führung bis zur 41. Minute auf 23:14 ausgebaut. Was dann aber passierte, dafür hatte auch Trainer Daniel Deutsch keine Erklärung bereit. „Ich kann es auch nicht erklären“ bekannte der Coach, der im Rückraum in der Folge wechselte und mit ansehen musste, wie sich seine Spieler von den jetzt furios aufspielenden Söhrern regelrecht an die Wand spielen ließen. Die Abwehr fand keinerlei Mittel gegen die Söhrer Angriffe, die oft über den freistehenden Kreisläufer Norman Kordas abgeschlossen wurden. Im Angriff war meistens bei Kinzel Endstation. Das Ende ist bekannt, das Team hatte einen sicher geglaubten Sieg aus der Hand gegeben. Am kommenden Sonnabend steht das schwere Auswärtsspiel in Bielefeld im Spielplan, auch dort wird die Mannschaft hart gefordert werden. 

 

Sportfreunde Söhre – HC Eintracht Hildesheim 30:30 (10:17)

 

HC Eintracht: Jan Jochens, Leon Krka – Tobias Myrbakk, Florian Most, Petar Juric, Philipp Wäger (5), Renè Gruszka (5/3), Jakub Tonar (3), Hendrik Hanemann, Benas Butkus (1), Lukas Quedenbaum (2), Tjark Jonas, Lothar von Hermanni (4), Moritz Schade (3), Matteo Ehlers (6), Florian Billepp (1)

 

Sportfreunde Söhre: Jan Koob, Pascal Kinzel – Tom Folger (1), Jonas Rost, Alexander Thiel (2), Johannes Kellner (3), Julius Valentin Bartels (1), Yannick Ihmann (1), Norman Kordas (5), Niklas Ihmann (7), Philipp Kouba, Tom Hanel (5), Philipp Klein (1), Artjom Antonevitch (4/4), Christoph Holletzek, Johann Scherbanowitz

 

Schiedsrichter: Jonas Dieckmann und Mirco Drews

 

Zeitstrafen: Eintracht 1 (Billepp) – Söhre 4 (Thiel, Bartels, Hanel, Antonevitch)

 

Siebenmeter: Eintracht 5/3 (von Hermanni scheitert zweimal an Kinzel) – Söhre 4/4

 

Rote Karten: keine

 

Zuschauer: 2215

 

Spielfilm: 1:0, 1:1, 1:2, , 1;3, , 1:4 (5.), 2:4, , 3:4, 3:5, 4:5, 4:6, 4:7, 4:8, 4:9 (Auszeit Söhre/15), 4:10, 4:11, 5:11, 6:11, 6:12, 7:12 (20.), 7:13, 7:14, 7:15, 8:15, 8:16 (Auszeit Eintracht/28.), 8:17, 9:17, 10:17 (Hz.), 11:17, 11:18,  12:18, 13:18 (Auszeit Eintracht/34.), 13:19, 14:19, 14:20, 14:21, 14:22 (40.), 14:23 (Auszeit Söhre/41.), 15:23, 16:23, 17:23, 17:24, 18:24 (45.), 19:24, 20:24, 21:24 (Auszeit Eintracht/48.), 22:24, 22:25, 23:25, 23:26, 24:26, 24:27, 25:27, 26:27 (53.), 26:28, 27:28, 28:28 (56.), 29:28, 29:29, 29:30, 30:30

Matteo Ehlers erzielte 6 Tore. Foto: Keuntje

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