31.05.25

Klare Niederlage nach krassem Chancenwucher

Das erste Finalspiel um den jetzt nur noch schwer zu erreichenden Zweitliga-Aufstieg hat unsere Mannschaft heute Abend mit 26:35 verloren. Der HC Oppenweiler/Backnang stellte vor 1400 Zuschauern in der ausverkauften Backnanger Murrtal-Arena das deutlich bessere Team, das vor allem in der Chancenverwertung die klaren Vorteile auf seiner Seite hatte. Nach 30 Minuten hatten die Gastgeber bereits eine 20:10 Führung herausgeworfen. Auf unserer Seite fand kaum ein Spieler Normalform, technische Fehler und zahlreiche Fehlwürfe kennzeichneten das Angriffsspiel vor allem in der ersten Halbzeit. Die Tatsache, dass Abwehrchef Petar Juric kurzfristig ausgefallen und Philipp Wäger schon früh die rote Karte gesehen hatte, kann als Erklärung für die teils haarsträubende Angriffsleistung vor allem in der ersten Hälfte nicht herhalten. Im zweiten Abschnitt war zumindest spielerisch eine leichte Steigerung festzustellen, die weiterhin katastrophale Chancenverwertung aber verhinderte letztlich ein wesentlich besseres Ergebnis. Zwar ist noch nichts endgültig verloren, im Handball ist bekanntlich vieles möglich! Die Hypothek für das Rückspiel wiegt aber schon jetzt tonnenschwer.        

Im anderen Finalspiel setzte sich die HSG Krefeld Niederrhein gegen den MTV Braunschweig mit 32:26 durch. Unser Team war bereits am Freitagmittag in Richtung Backnang gestartet, übernachtete in der Landessportschule Ruit, die rund eine Dreiviertelstunde vom Spielort entfernt liegt. Bevor es aber am Freitag losging, hatte es am Donnerstagabend noch schlechte Nachrichten gegeben. Beim Training hatte sich Kapitän Lothar von Hermanni eine Oberschenkelzerrung zugezogen und Philipp Wäger musste mit einer großen Platzwunde (Cut) direkt ins Helios Klinikum. „Mit vier Stichen genäht, ich kann am Samstag dabei sein“ meldete sich zumindest Wäger noch am Donnerstagabend einsatzbereit. Von Hermanni war umgehend von Christof Klocke behandelt worden. „Lothar fährt natürlich mit und wir testen kurz vor dem Spiel, ob es geht bei ihm“ berichtete Trainer Daniel Deutsch auf der Hinfahrt, auf der ein wichtiger Spieler allerdings fehlte. Abwehrchef Petar Juric war im Abschlusstraining am Freitagmorgen umgeknickt (vmtl. Bänderriss) und konnte die Fahrt zum ersten Finalspiel gar nicht erst mitmachen. Ohne seinen etatmäßigen Hauptstrategen in der Defensive ließ er die Abwehr in der Murrtal-Arena mit Moritz Schade und Philipp Wäger im Zentrum vor Torhüter Jan Wesemann beginnen. Im Angriff standen neben Schade, Lukas Quedenbaum, von Hermanni, Jakub Tonar, Luca Hopfmann und Piet Möller in der Startsieben. Bei den Gastgebern war Spielmacher Elias Newel dabei, sein Stammverein FrischAuf Göppingen hatte ihn trotz des zeitgleichen eigenen Erstliga-Punktspieles in Potsdam freigegeben. Newel avancierte nicht nur wegen seiner elf Tore zum überragenden Spieler der Begegnung. Den deutlich besseren Start hatten die Gastgeber, die schnell den Weg zum Tor fanden und bereits nach drei Minuten 3:0 vorne lagen, ehe Lothar von Hermanni per Siebenmeter den ersten Treffer für unser Team erzielte. Ansonsten scheiterten unsere Angreifer bereits in der Anfangsphase mehrfach an HCOB-Keeper Janis Boieck. Im Angriff der Gastgeber überzeugten vor allem Newel und Jan Forstbauer, die beide beim 6:2 schon dreimal getroffen hatten. Bereits in der achten Minute sah Philipp Wäger die rote Karte nach einem vermeintlich harten Foul. So musste es ohne Juric und Wäger in der Abwehr weitergehen. Im Angriff versiebten unsere Spieler die Bälle auch aus besten Wurfpositionen oder leisteten sich technische Fehler. Schon nach elf Minuten holte Daniel Deutsch seine Mannschaft zusammen, wollte sie wachrütteln, denn zu diesem Zeitpunkt lag sie bereits 3:9 im Hintertreffen und weder vorne noch in der Abwehr lief auch nur ansatzweise irgendetwas zusammen. Jorit Reshöft rückte in der Abwehr für Wäger in die Spitze und Hendrik Hanemann deckte neben Schade und Robin Müller im Zentrum. Im Angriff blieb aber zunächst weiter vieles Stückwerk, mit einem halbherzigen Wurf vergab Matteo Ehlers in 16. Minute die Chance, zum 8:11 zu verkürzen und sein Team damit wieder in Schlagdistanz zu bringen. Hatte Wesemann mal einen Ball gehalten, folgte im Gegenstoß prompt ein technischer Fehler oder der Abpraller landete beim Gegner. Selbst der sonst so sichere Kapitän Lothar von Hermanni versiebte einen Gegenstoß. Die Angriffsleistung blieb schlecht, teilweise wurden die Bälle sogar neben das Tor geworfen. Lukas Quedenbaum vergab von Rechtsaußen mehrfach, seine Mitspieler überboten sich regelrecht mit technischen Fehlern in Serie. Folgerichtig hatten die Gastgeber unser Team angesichts einer 20:10 Führung in der ersten Hälfte deklassiert.

Zu Beginn des zweiten Abschnitts hatte René Gruszka Quedenbaum auf Rechtsaußen abgelöst. Zwar gelangen jetzt vereinzelt Tore, doch die Gastgeber fanden immer wieder Freiräume in der Abwehr unserer Mannschaft. Der Rückstand blieb konstant hoch, in der 40. Minute hieß es 15:24 aus unserer Sicht. Konnte man bis dahin noch ein schwaches Zwischenhoch auf unserer Seite konstatieren, so hieß es wenig später beim 25:15 wieder zehn Tore vor für die Hausherren. HCOB-Spielmacher Elias Newel konnte weiter schalten und walten wie er wollte, war zu keinem Zeitpunkt auszuschalten. Auf unserer Seite tauchten Jakub Tonar und Matteo Ehlers dagegen vollkommen ab. In der 45. Minute versuchte es Daniel Deutsch erneut mit einer Auszeit, beließ die Aufstellung danach aber unverändert. Es nützte freilich nichts, Möller scheiterte danach vom Siebenmeterpunkt und René Gruszka vergab von Rechtsaußen gleich mehrfach, in der 49. Minute scheiterte er gleich zweimal nacheinander in Überzahl am starken HCOB-Keeper Boieck. Kurz danach konnte Quedenbaum wieder sein Glück versuchen. Die Chance, den Rückstand auch mit Blick auf das Rückspiel zu verkürzen und sich wieder halbwegs in Schlagdistanz zu bringen, wurde in dieser Phase liegen gelassen. Immerhin traf Florian Billepp kurz nach einer Auszeit der Gastgeber in der 51. Minute zum 22:28 und sorgte kurzfristig für einen Hoffnungsschimmer auf unserer Seite. Der aber währte nur kurz, Quedenbaum scheiterte erneut freistehend und anstatt einen der wenigen Gegenstöße konsequent zu Ende zu spielen und zum freistehenden Mitspieler zu passen, rannte Jorit Reshöft ins Offensivfoul. Wenig später kassierte er eine Zeitstrafe und die Gastgeber verwandelten einen Strafwurf zum 30:22. Auf der anderen Seite wurden herausgespielte Chancen insbesondere von Rechtsaußen weiter kläglich versiebt. Die Schlussminuten brachten dann wieder einen Rückfall in die noch schwächere erste Hälfte, folgerichtig schraubten die Gastgeber ihre Führung zwischenzeitlich wieder auf zehn Tore. Am Ende gewann der HCOB 35:26 und kommt nun mit einem komfortablen und nach Lage der Dinge mehr als vorentscheidenden neun-Tore-Vorsprung am kommenden Sonnabend (Anwurf 16.00 Uhr) in die Volksbank Arena.     

              

HC Oppenweiler/Backnang – HC Eintracht 35:26 (20:10)

 

HC Eintracht: Jan Wesemann, Leon Krka – Piet Möller (3/3), Luca Hopfmann (2), Jorit Reshöft (2), Robin Müller (2), Philipp Wäger, Renè Gruszka (2), Jakub Tonar (2), Lukas Quedenbaum (1), Hendrik Hanemann (2), Tjark Jonas, Lothar von Hermanni (5/2), Moritz Schade (1), Matteo Ehlers (2), Florian Billepp (2)

 

HC Oppenweiler/Backnang: Levin Stasch, Janis Boieck – Daniel Schliedermann, Elias Newel (11), Tim Goßner (4), Timm Buck, Nick Fröhlich (3), Markus Dangers (3), Niklas Diebel (1), Martin Schmiedt, Rúben Carlos Mota de Sousa (2), Jan Forstbauer (3), Axel Goller (4/4), Nils Eilers (4)

 

Schiedsrichter: Thomas Hörath und Timo Hofmann

Zeitstrafen: HC Eintracht 3 (Hanemann, Reshöft, Hopfmann) – HCOB 7 (Dangers, 2 x Buck, Schliedermann, 2 x Eilers, Forstbauer)

Siebenmeter: HC Eintracht 7/5 (von Hermanni und Möller scheitern an Stasch) – HCOB (4/4)

Rote Karten: Philipp Wäger (HC Eintracht) in der 8. Minute nach Foulspiel

Zuschauer: 1400

Spielfilm: 1:0, 2:0, 3:0, 3:1, 4:1, 5:1, 5:2, 6:2 (8.), 7:2, 7:3, 8:3, 9:3 (Auszeit HCE/11.), 9:4, 10:4, 10:5, 10:6, 11:6 (15.), 11:7, 12:7, 13:7, 14:7, 14:8, 15:8 (23.), 15:9, 16:9 (Auszeit HCOB/26.), 17:9, 17:10, 18:10, 19:10, 20:10 (Hz.), 20:11, 21:11, 21:12, 22:12, 22:13, 23:13, 23:14, 23:15 (38.), 24:15 (40.), 25:15, 25:16, 25:17, 26:17, 26:18, 27:18 (Auszeit HCE/45.), 27:19, 28:19, 28:20, 28;21 (Auszeit HCOB/50.), 28:22, 29:22, 30:22, 31:22 (Auszeit HCE/56.), 31:23, 31:24, 32:24, 33:24, 34:24, 34:25, 35:25, 35:26      

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