12.06.25
Der Blick geht voraus – die Fans machen Mut
Auch in der kommenden Saison kämpft unsere Mannschaft in der 3. Handball-Bundesliga um Punkte, nachdem der Aufstieg in die Zweitklassigkeit auch in diesem Jahr knapp verfehlt worden ist. Unser Team hat sich zwar souverän die Staffelmeisterschaft erspielt, in den Finalspielen setzten sich letztlich jedoch die HSG Krefeld Niederrhein gegen den MTV Braunschweig und eben unser letzter Gegner – der HC Oppenweiler/Backnang – durch. Klar, dass die Enttäuschung bei unseren Spielern, Verantwortlichen und dem Trainerteam riesengroß war. Die Mannschaft hatte am letzten Sonnabend alles gegeben, gereicht hat es am Ende aber nicht, auch wenn das Rückspiel gegen den Südmeister gewonnen wurde. Schaut man nüchtern auf die 120 Finalminuten zurück, so bedarf es keiner ausführlichen Analyse um im Ergebnis festzustellen, dass insbesondere die ersten 30 Minuten im Hinspiel in Backnang eine bis dahin ausgesprochen erfolgreiche Saisonbilanz verdorben haben. So bitter es ist, aber die aktuelle Aufstiegsregelung verzeiht nun mal keinen solchen Aussetzer. Nur die Mannschaft, die in der Lage ist, ihr Leistungspotential nach einer anstrengenden und kraftraubenden Spielzeit in den Entscheidungsspielen in vollem Umfang abzurufen, steigt auf. Natürlich folgt mit etwas Abstand eine detaillierte Analyse der Saison, bei der die Finalspiele einen großen Raum einnehmen werden. Genau da nämlich ging die Souveränität phasenweise verloren. Dabei sind natürlich alle Umstände zu berücksichtigen, auch die kurzfristige Verletzung von Abwehrchef Petar Juric. „Die Leistung in der ersten Hälfte in Backnang kam auch für mich völlig unerwartet“ klingt Daniel Deutsch immer noch nachdenklich, wenn er an das Hinspiel gegen den Südmeister denkt. „Man muss dabei natürlich auch berücksichtigen, dass der verletzungsbedingte Ausfall von Petar Juric ganz kurzfristig auf uns zugekommen ist und uns nach der frühen roten Karte von Philipp Wäger die beiden wichtigsten Deckungsspieler in diesem Spiel gefehlt haben. Allerdings erklärt das nicht die extrem schlechte Chancenverwertung im Angriff“ merkt man unserem Trainer an, dass ihn das Finalgeschehen auch kurz vor seinem Urlaubsantritt noch heftig beschäftigt. Das letzte Saisonspiel am letzten Sonnabend gegen Oppenweiler/Backnang brachte noch einmal viele Emotionen in die Halle. Dies nicht nur bei der Verabschiedung der drei Leistungsträger René Gruszka, Moritz Schade und insbesondere bei unserem langjährigen Kapitän Lothar von Hermanni, der in seinem letzten Spiel im Eintracht-Trikot mit elf blitzsauberen Toren noch einmal seine Klasse gezeigt hatte. Gruszka wird dem Handball übrigens nicht ganz ade sagen, er wird im Juli seine neue Stelle als Teammanager beim Erstliga-Rückkehrer GWD Minden antreten, während Schade in seiner Heimat im Süden der Republik genau wie von Hermanni bei der SG Börde in der Oberliga weiter am Ball bleiben will. Neben der Analyse richtet sich der Blick aller Verantwortlichen aber auch schon wieder in Richtung kommende Saison. Es war auch der anerkennende und langanhaltende Applaus der über 2000 Hildesheimer Zuschauer, der unseren Spielern, die sich mit hängenden Köpfen und leerem Blick auf ihrer Ehrenrunde aus der Saison in den Urlaub verabschiedet haben, Mut machte. Die Zuschauer haben anerkannt, was das Team in den letzten Monaten und auch im letzten Spiel geleistet hat. „Was wären wir ohne Fans, danke, dass ihr alle da seid“ bedankte sich unser Geschäftsführer Kai Wagener noch in der Halle bei der großen Kulisse. Natürlich hätten sich alle Fans unserer Mannschaft nichts sehnlicher als den Aufstieg gewünscht, doch bei nicht wenigen war beim Verlassen der Halle zu hören „was soll’s, ich feiere lieber Siege in der 3. Liga als mir in der 2. Liga viele Niederlagen anschauen zu müssen“. Erfolge zu feiern aber dürfte in der kommenden Spielzeit auch in Liga drei nicht einfacher werden. Die Zweitliga-Absteiger ASV Hamm-Westfalen und HSG Konstanz streben den direkten Wiederaufstieg an, mit dem MTV Braunschweig, dem TuS Vinnhorst, der TSG A-H Bielefeld, dem HC Empor Rostock und vor allem auch mit dem TV Emsdetten stehen starke Konkurrenten im Wettbewerb. Dazu kommt, dass in einer möglichen Aufstiegsrunde auch die HG Saarlouis kräftig mitmischen will. Mit dem prominenten sportlichen Leiter Markus Bauer und dem Einstieg eines großen Sponsors, der auch schon den Fußballern des SV Elversberg zur Zweitligaspitze verholfen hat, haben sich die Saarländer hohe Ziele gesteckt. Die neue Staffeleinteilung wird in den nächsten Tagen durch den Deutschen Handball Bund festgelegt werden. Gut möglich, dass unser Team in der kommenden Spielzeit neue Gegner in der Volksbank Arena begrüßen kann. Fehlen wird dabei unser Linkshänder Luca Hopfmann. Mittlerweile steht fest, dass er sich im letzten Spiel einen Kreuzbandriss zugezogen hat. Damit dürfte er für die gesamte nächste Saison ausfallen. „Das ist ganz bitter und wir werden Luca so gut unterstützen, wie wir können, damit er seine Karriere fortsetzen kann. Gleichzeitig suchen wir jetzt natürlich einen Ersatz. Wir schauen intensiv nach einem neuen Linkshänder und führen bereits erste Gespräche“ ist sich Geschäftsführer Wagener mit Daniel Deutsch einig, dass eine solche Personalie auf der Agenda jetzt ganz oben steht. Die Vorbereitung auf die nächste Saison startet am 10. Juli, vielleicht steht bis dahin ein neuer Name fest.
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