04.06.25

Auch eine kleine Chance ist eine Chance

„Wir haben uns längst noch nicht aufgegeben, auch wenn wir nach dem Hinspiel scheinbar aussichtslos zurückliegen. Wer den Charakter meiner Mannschaft kennt, weiß, dass sie das Finale nicht kampflos herschenken wird “ stellt unser Cheftrainer Daniel Deutsch vor dem Rückspiel gegen den HC Oppenweiler/Backnang unmissverständlich klar. „Mit den eigenen Fans in der Volksbank Arena im Rücken wird die Mannschaft ein ganz anderes Bild zeigen“ verspricht der Chefcoach. Ob sich seine Worte nicht als leeres Versprechen entpuppen und bei der gesamten Mannschaft angekommen sind, wird sich am Sonnabend ab 16.00 Uhr in der Volksbank Arena zeigen. Dass es möglich ist, einen neun-Tore-Rückstand nicht nur wettzumachen, sondern in einen zehn-Tore-Sieg umzumünzen, hat die Vergangenheit in verschiedenen Wettbewerben mehrfach bewiesen. Ein Handballspiel kann halt schnell in die eine oder andere Richtung kippen und sich überraschend entwickeln. Allerdings bedarf es auf unserer Seite einer drastischen Leistungssteigerung, um die verbliebene fünf-Prozent-Chance auf den Aufstieg doch noch zu nutzen. Restkarten für das Spiel gibt es in der Geschäftsstelle an der Pappelallee und bei der Fa. Telco sowie online über die bekannten Wege. Im anderen Finale muss der MTV Braunschweig einen sechs-Tore- Rückstand gegen die HSG Krefeld Niederrhein aufholen, wenn der Aufstieg noch gelingen soll.

Viele ältere Fans unserer Mannschaft werden sich noch an den Evergreen „Wunder gibt es immer wieder“ von Katja Ebstein aus dem Jahr 1970 erinnern, wenn sie an das Rückspiel am kommenden Sonnabend denken. „Heute oder morgen können sie geschehen“ heißt es dort weiter. Doch braucht es wirklich in „Wunder“, wenn der Aufstieg doch noch gelingen soll? Wohl eher nicht, vielleicht aber einen ganz anderen Spielverlauf als vor einer Woche. Fakt ist, nach einer unerwartet schwachen Leistung liegt unser Team neun Tore hinten, hat aber noch 60 Minuten Zeit, diesen Rückstand aufzuholen. Dazu bedarf es allerdings einer drastischen Leistungssteigerung der Mannschaft, die von Beginn an zeigen muss, dass sie den unbedingten Willen hat, das Blatt noch zu wenden, und so die zweifellos stark minimierte Aufstiegschance doch noch zu nutzen. Dass die Mannschaft mit den eigenen Fans im Rücken dazu in der Lage ist, hat sie unter anderem im Punktspiel gegen Emsdetten bewiesen. Auch eine kleine Chance ist schließlich eine Chance! „Im Handball ist vieles möglich. Einen solchen Rückstand gegen einen starken Gegner aufzuholen ist zwar ausgesprochen schwer und es muss alles passen, aber warum sollen wir die Saison schon vor dem letzten Spiel abhaken?“ hat Daniel Deutsch seinen Kampfgeist nicht verloren. „Ich werde die Mannschaft daran erinnern, wie der THW Kiel im letzten Jahr das Champion League Finale gegen Montpellier erreicht hat“ spielt er auf die spektakuläre Aufholjagd des Rekordmeisters an, mit dem er vor einem Jahr einen neun-Tore-Rückstand aufgeholt und am Ende einen zehn-Tore-Sieg gefeiert hatte. „Aufgeben“ ist also keine Option für unser Team, das nach einer tollen Punktspielserie noch einmal alle Kräfte bündeln will und dabei auf die Unterstützung der eigenen Fans in der voll besetzten Arena baut. Vom Anpfiff an muss alles stimmen und wer weiß, wie es läuft, wenn es dieses Mal unsere Mannschaft ist, die mit schnellen Toren zügig in Führung geht. Auch wenn die Defensivleistung im Hinspiel nicht die Hauptursache für die krachende Niederlage war, muss auch hier eine Steigerung her. Vor allem gilt es, die Kreise des HCOB-Spielmachers und Haupttorschützen Elias Newel einzuschränken. Der 20-jährige, der zum Kader des Erstligisten FrischAuf Göppingen zählt und der in der Mannschaft von HCOB-Trainer Stephan Just mit Zweitspielrecht spielt, war im Hinspiel Dreh- und Angelpunkt einer insgesamt fokussierten und konzentriert spielenden Mannschaft. Unabdingbare Voraussetzung ist neben einer in dieser Hinsicht besser abgestimmten Defensive vor allem das konsequente Ausnutzen der herausgespielten Torchancen. Das Torwartduell wird voraussichtlich erneut einen großen Einfluss auf den Spielverlauf nehmen. Jan Wesemann hat dieses Duell zwar am letzten Sonnabend trotz einer ordentlichen Leistung gegen Janis Boieck verloren, doch warum soll es diesmal nicht andersherum ausgehen? Letztlich waren es unsere Angreifer, die den Keeper des HCOB mit ihren Fehlversuchen erst warmgeschossen haben. Wenn die Wurfquote auf unserer Seite deutlich gesteigert wird, steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass einer unserer Keeper nach 60 Minuten mehr Paraden in der Spielstatistik hat als sein Gegenüber. Philipp Wäger wird nach seiner roten Karte wieder dabei sein, Petar Juric allerdings dürfte mit seinem doppelten Bänderriss nur als Zuschauer in der Halle mitfiebern können. Für Lothar von Hermanni, Moritz Schade und René Gruszka ist das Finalspiel am Sonnabend gleichzeitig die letzte Partie im Eintracht-Trikot, alle drei beenden danach ihre Karrieren im Leistungshandball. Da liegt es auf der Hand, dass gerade diese Spieler sich besonders engagiert zeigen werden, Wer will seine erfolgreiche Zeit im Handball schon mit einer Niederlage beenden…?              

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