07.06.25

Rückspiel gewonnen, aber aufgestiegen sind die Gäste

Gewonnen, in der Gesamtschau aber 57:62 verloren: Der HC Oppenweiler/Backnang steigt in die 2. Handball-Bundesliga auf, während unsere Mannschaft sich auf ein weiteres Jahr in der 3. Liga vorbereiten muss. Zwar gelang unserer Mannschaft im Rückspiel ein 31:27 (17:12) Erfolg, nach seinem klaren 35:26 Hinspielsieg zeigte sich der Südmeister aber clever genug, den Rückstand am Sonnabend nie zu groß werden zu lassen. Mehrfach kamen auf unserer Seite angesichts von sechs-Tore-Führungen Hoffnungen auf, den Aufstieg doch noch zu schaffen. Der nunmehr feststehende Aufsteiger war aber war immer in der Lage, den im Hinspiel erspielten Vorsprung sicher über die Zeit zu bringen und darf im kommenden Jahr verdientermaßen eine Liga höher um Punkte kämpfen. Bester Torschütze auf unserer Seite war in seinem letzten Spiel im Eintracht-Trikot unser Kapitän Lothar von Hermanni mit elf Treffern.           

In den Tagen nach der unerwartet klaren Hinspielniederlage vor einer Woche waren die Ernüchterung und die tiefe Enttäuschung zwar immer noch präsent, je näher das Rückspiel allerdings kam, desto mehr Hoffnung war in der Mannschaft und im Umfeld zu spüren gewesen. Warum sollte auf das schlechteste nicht das beste Spiel der Saison folgen, dachten und äußerten viele Anhänger, während sich die Mannschaft fest vorgenommen hatte, die Leistung von vor einer Woche vergessen zu machen und die letzte klitzekleine Chance auf den Aufstieg doch noch zu nutzen. Unser Trainerteam hatte viel Arbeit unter der Woche, in der nicht nur die Psyche der von ihrer letzten Leistung enttäuschten Spieler wieder auf Vordermann gebracht werden musste, sondern auch eine neue Abwehrform eintrainiert werden musste. Denn Anfang der Woche stand fest, dass Abwehrchef Petar Juric auch im zweiten Finalspiel mit doppeltem Bänderriss nur zuschauen konnte. Bei den Gästen hatte man mit großem Interesse am Donnerstagabend nach Göppingen geschaut, denn dort war der im Hinspiel überragende Spielmacher Elias Newel mit FrischAuf über 60 Minuten gegen den TVB Stuttgart im Einsatz. Der 20-jährige blieb unverletzt, feierte den knappen Göppinger Erfolg und stand schließlich mit dem HCOB in Hildesheim vom Anpfiff an auf dem Parkett. Ohrenbetäubender Lärm beider Fanlager sorgte schon vor dem Anpfiff für beste Stimmung in der Arena. Auf unserer Seite ließ Trainer Daniel Deutsch mit Philipp Wäger, Hendrik Hanemann und Moritz Schade im Abwehrzentrum beginnen. Zwischen den Pfosten startete Leon Krka in die Partie. Im Angriff bildeten Luca Hopfmann, Piet Möller und Matteo Ehlers zunächst die Rückraumreihe, auf den Außenbahnen begannen Lothar von Hermanni und René Gruszka. Leon Krka parierte gleich den ersten Siebenmeter der Gäste, ehe Hendrik Hanemann zum 1:0 traf. Kurz danach folgte gleich eine Schrecksekunde, denn Luca Hopfmann blieb nach einem Foul verletzt liegen und musst gestützt durch Mannschaftsarzt Jens Becker und Physio Christof Klocke vom Feld geführt werden, für ihn war das Spiel beendet. In der Anfangsphase leisteten sich beide Teams einige Fehlwürfe. Nach fünf Minuten traf Philipp Wäger zum 2:1 in einer sofort intensiven und temporeichen Partie. Hinter unserer offensiven Abwehr parierte Leon Krka stark, nach einer Viertelstunde hieß es 9:5 aus unserer Sicht, nachdem Matteo Ehlers sicher verwandelt hatte. Die Schiedsrichter meinten es gut mit den Abwehraktionen des HCOB, beließen es nach rüden Fouls einige Male bei Freiwürfen oder Siebenmetern ohne Zeitstrafen, auch bei der Auslegung des Offensivfouls fanden die Unparteiischen wenig Linie. In der 16. Minute nahm Gästetrainer Stephan Just die erste Auszeit, wollte den Lauf unserer Mannschaft stoppen. Wenig später griff auch Daniel Deutsch zur grünen Karte, 10:6 lautete die Führung seiner Mannschaft zu diesem Zeitpunkt. Nach der 12:7 Führung unserer Mannschaft durch Wäger und von Hermanni rückten erneut die Unparteiischen in den Mittelpunkt, zogen sich den Zorn des heimischen Publikums zu. Nach 22 Minuten traf Ehlers zum 14:8, schürte damit Hoffnungen auf eine Überraschung. In der 25. Minute streckte Mota de Sousa Florian Billepp nieder, sah daraufhin die rote Karte. Die Zuschauer in der Halle hielt es längst nicht auf den Sitzen, als Jorit Reshöft im Gegenstoß zum 16:10 traf. Vom Anpfiff an waren die Emotionen in der Halle hochgekocht. Nach einem unnötigen Wechselfehler kassierte Billepp eine Zeitstrafe, doch Lothar von Hermanni netzte zum 17:12 ein. Dabei blieb es bis zur Pausensirene, für Spannung im zweiten Abschnitt war also gesorgt, denn die Chance zum Aufstieg war wieder größer geworden. Im ersten Angriff nach Wiederanpfiff traf Ehlers zwar zum 18:12, doch die Gäste blieben cool verkürzten ihrerseits schnell zum 14:18 und hatten damit alle Vorteile wieder auf ihrer Seite. Lothar von Hermanni verwandelte seinen dritten Strafwurf sicher, schürte damit erneut die Hoffnungen der heimischen Fans, die wenig später das 20:14 durch Philipp Wäger bejubelten. Die Gäste aber zeigten sich clever genug, den Rückstand immer wieder zu verkürzen. Das Angriffsspiel auf unserer Seite stockte in dieser Phase, folgerichtig gab Daniel Deutsch in einer Auszeit in der 41. Minute neue taktische Anweisungen. Zwar hieß es kurz danach 23:17 aus unserer Sicht, doch erneut schlugen die cleveren Gäste zurück und verkürzten zum 19:23. Daniel Deutsch nahm in der 46. Minute seine dritte Auszeit, seine Spieler hatten im Angriff weiter Mühe, die jetzt stabile Abwehr der Gäste zu überwinden. Danach lief es wieder besser, acht Minuten vor dem Ende verwandelte unser Kapitän seinen fünften Strafwurf zum 25:19. Sofort nahm der HCOB eine Auszeit. In den Schlussminuten war es der Oppenweiler Elias Newel, der für sein Team verkürzte und so für die Entscheidung in der Gesamtschau sorgte. Unser Team versuchte es mit einer noch offensiveren Abwehr, doch es nützte nichts mehr. Die Auszeit, die HCOB-Coach in der 60. Minute nahm, diente offenbar der Schadenfreude, denn taktische Gründe waren kaum auszumachen. Am Ende feierten die Gästefans den Aufstieg, aber auch unsere Spieler konnten trotz aller Enttäuschung viel und lang anhaltenden Applaus mit in die Kabine nehmen.                   

 

Gruszka, Schade und von Hermanni verabschiedet

Nach dem Spiel wurden mit Moritz Schade, René Gruszka und Lothar von Hermanni die Spieler verabschiedet, die in der kommenden Saison nicht mehr zum Kader der Einträchtler gehören werden, da sie sich vom Leistungssport verabschieden. Geschäftsführer Kai Wagener und Teammanager Martin Kahl überreichten den scheidenden Leistungsträgern Fotocollagen mit Bildern aus ihren langen Karrieren. Mit großem Applaus wurde vor allem von Hermanni von den zahlreichen noch anwesenden Fans verabschiedet. Zu Ehren des langjährigen Kapitäns von Hermanni ist vor der kommenden Saison ein Abschiedsspiel geplant. Termin ist der 09. August, an dem auch unser Fanclub ‚Hölle 39‘ sein 25-jähriges Jubiläum feiert.   

 

HC Eintracht – HC Oppenweiler/Backnang 31:27 (17:12)


HC Eintracht: Jan Wesemann, Leon Krka – Piet Möller, Luca Hopfmann, Jorit Reshöft (2), Robin Müller, Philipp Wäger (3), Renè Gruszka (3), Jakub Tonar (3), Lukas Quedenbaum, Hendrik Hanemann (2), Tjark Jonas, Lothar von Hermanni (11/6), Moritz Schade (2), Matteo Ehlers (3), Florian Billepp (2)


HC Oppenweiler/Backnang: Levin Stasch, Janis Boieck – Daniel Schliedermann (6), Elias Newel (5), Tim Goßner (2), Timm Buck (5), Nick Fröhlich (1), Markus Dangers, Niklas Diebel, Martin Schmiedt (2), Rúben Carlos Mota de Sousa, Jan Forstbauer (1), Axel Goller (2), Nils Eilers


Schiedsrichter: Christopher Hillebrand und Stefan Umbescheidt

Zeitstrafen: HC Eintracht 4 (Hanemann, Wäger, Billepp, Reshöft) – HCOB 4 (Forstbauer, Goller, 2 x Diebel)

Siebenmeter: HC Eintracht 6/6 – HCOB 3/1 (Goller scheitert 2 x an Krka)

Rote Karten: Mota de Sousa (25.) nach bösem Foul an Florian Billepp in der 25. Minute

Zuschauer: 2383

Spielfilm: 1:0, 1:1, 2:1, 3:1, 3:2, 4:2, 4:3 (10.), 5:3, 5:4, 6:4, 6:5, 7:5, 8:5, 9:5 (Auszeit HCOB/15.), 10:5 (17.), 10:6 (Auszeit HC/19.), 10:7, 11:7,12:7 (21.), 12:8, 13:8, 14:8 (23.), 14:9, 14:10, 15:10, 16:10, 16:11, 16:12, 17:12 (Hz.), 18:12, 18:13, 18:14, 19:14 (36.), 20:14, 20:15, 21:15 (38.), 21:16 (40./Auszeit HC), 22:16, 22:17, 23:17, 23:18, 23:19 (Auszeit HC/46.), 24:19 (50.), 25:19 (Auszeit HCOB/52.), 25:20, 26:20, 26:21, 26:22, 27:22, 27:23, 28:23, 28:24, 29:24 (57.), 29:25, 30:25, 30:26 (Auszeit HCOB/59)., 31:26, 31:27               

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