08.04.24

Großer Kampf wird nicht belohnt

Am Ende stand unsere Mannschaft zwar mit leeren Händen da, konnte die Emsdettener Emshalle aber erhobenen Hauptes verlassen. Alle eingesetzten Spieler hatten alles gegeben und bis zur Erschöpfung gekämpft. Nach einem intensiven Spitzenspiel musste aber vor über 2200 Zuschauern eine 32:36 Niederlage hingenommen werden, nachdem unser Team nach der ersten Halbzeit noch 19:17 geführt hatte. Die Partie hatte das Prädikat „Topspiel“ in jedem Fall verdient. Am Ende waren es ein in der zweiten Hälfte verlorenes Torwartduell und Kleinigkeiten, die das Spiel zugunsten der Gastgeber entschieden. Für unser Team bleibt die Gewissheit, den direkten Vergleich gegen Emsdetten gewonnen zu haben. Nach Minuspunkten steht der TV jetzt einen Zähler besser in der Tabelle, unser Team bleibt aber vorerst Spitzenreiter.

 

Vor der Partie gab es einige schlechte Nachrichten, denn Benas Butkus musste mit einer Muskelverletzung passen und Lothar von Hermanni ging mit Migräne schwer angeschlagen ins Spiel. Der Kapitän kämpfte bis zur totalen Erschöpfung, wurde mit 13 Toren bester Werfer des Spiels, brauchte in der zweiten Hälfte eine Pause und musste noch lange nach dem Spiel in der Kabine behandelt werden, um mit dem Mannschaftsbus zurück nach Hildesheim fahren zu können. Gar nicht erst mit nach Emsdetten war Jakub Tonar gefahren, der mit seiner Lebensgefährtin zur sich andeutenden Entbindung in Hildesheim ins Krankenhaus geeilt war. Daniel Deutsch ließ mit Matteo Ehlers und Florian Billepp neben Philipp Wäger beginnen, stellte Leon Krka zwischen die Pfosten und ließ Rene Gruszka auf der rechten Außenbahn beginnen. Gruszka bot eine starke Leistung und kam insgesamt auf neun Treffer. Vom Anpfiff an entwickelte sich ein rasantes und hochintensives Spiel. Nach der Anfangsphase, in der die Gastgeber zunähst vorgelegt hatten, kam unser Team immer besser ins Spiel und überraschte den Gegner ein ums andere Mal mit flüssigem und zielstrebigem Tempospiel. Der Lohn nach einer knappen Viertelstunde war eine 10:8 Führung, auf die Emsdetten mit der ersten Auszeit reagierte. Was folgte war die stärkste Phase unserer Mannschaft, die ihren Vorsprung jetzt kontinuierlich ausbaute. Immer wieder wurde der Gastgeber mit Tempo überrascht, nach vier Toren von Lothar von Hermanni stand in der 22. Minute ein 16:11 für unser Team auf der Anzeigetafel. Die Abwehr hatte hervorragend gearbeitet gegen den Rückraum der Gastgeber, die auch nicht zu ihrem gefürchteten Tempospiel fanden. Emsdetten wehrte sich mit teilweise überharten Aktionen und in der 18. Minute sah Lars Krooij nach Gesichtsschlag gegen Philipp Wäger die rote Karte. Nach der zweiten Auszeit stellte der TV auf den siebten Feldspieler um. Als auf unserer Seite jetzt einige Unkonzentriertheiten Einzug hielten, nahm auch Daniel Deutsch erste Auszeit. Doch bis zur Pause ließ der Spielfluss etwas nach und Emsdetten konnte bis auf 17:19 verkürzen. „Wir hatten die Chance, mit einer höheren Führung in die Pause zu gehen, haben das aber versäumt“ befand Daniel Deutsch nach dem Spiel. Den deutlich besseren Start in Halbzeit zwei hatten die Gastgeber, die wacher und zielstrebiger aus der Kabine kamen. Der starke Marian Orlowski sorgte mit zwei Treffern für den schnellen Ausgleich und als unser Kapitän in der 36. Minute mit einem Siebenmeter samt Nachwurf an TV-Keeper Krechel scheiterte, holten sich die Gastgeber zur Freude ihrer Fans die Führung mit 21:20 zurück. Philipp Wäger kassierte jetzt eine Zeitstrafe und der bis dahin starke Abwehrchef Petar Juric musste verletzt eine Bankpause einlegen. Er kehrte aber später zurück aufs Feld. Die Emsdettener 22:20 Führung glich René Gruszka mit einem schnellen Doppelschlag aus, doch in der jetzt hektischer werdenden Begegnung unterliefen unserem Team jetzt einige Fehler. In der 42. Minute hatte das Kampfgericht seinen großen Auftritt, sorgte für weitere Verunsicherung auf unserer Seite. Nachdem es kurz zuvor das Spiel unterbrochen hatte just als Matteo Ehlers frei durchgebrochen war, fand sich hinterher kein Grund für die Unterbrechung. Wenig später aber nach einer zweifelhaften Schiedsrichterentscheidung und einer emotionalen Reaktion unseres Trainers, pfiff der sichtlich erregte Delegierte sofort, woraufhin der Ball zum TV Emsdetten wechselte und Daniel Deutsch verwarnt wurde. Die körperlich starken Gastgeber gewannen jetzt etwas Dominanz auf dem Feld. Auf unserer Seite brauchte der unermüdlich kämpfende Philipp Wäger nach mehreren Kopftreffern eine Pause, Tobias Myrbakk rückte für ihn in die Mannschaft. Das Team kämpfte aufopferungsvoll mit viel Einsatz und in der 46. Minute stellte Lothar von Hermanni mit dem Treffer zum 24:25 den Anschluss wieder her, mit einem verwandelten Siebenmeter glich René Gruszka in der 49. Minute zum 26:26 aus. Eine Minute traf Wäger zum 27:27. In der spannenden Schlussphase wurde Emsdettens Torwart Oliver Krechel dann zum Matchwinner, als er eine Vielzahl von Chancen unserer Spieler zunichtemachte. So setzte sich der TV in den Schlussminuten entscheidend durch und brachte den Sieg nach Hause. „Wir nehmen viel mit aus diesem Spiel, das uns gezeigt hat, dass wir auch in der Aufstiegsrunde in Hin- und Rückspiel gegen jeden Gegner bestehen können, wenn wir unser Leistungspotential abrufen“ zog Daniel Deutsch trotz der Niederlage auch ein positives Fazit. Am kommenden Sonntag hat unser Team wieder Heimrecht, dann wird die Mannschaft der SGSH Dragons um 17.00 Uhr in der Volksbank Arena erwartet.

 

TV Emsdetten – HC Eintracht Hildesheim 36:32 (19:17)

 

HC Eintracht: Jan Jochens, Leon Krka – Tobias Myrbakk, Florian Most, Petar Juric, Philipp Wäger (2), Renè Gruszka (9/2), Hendrik Hanemann (1), Benas Butkus, Lukas Quedenbaum, Tjark Jonas, Moritz Schade (1), Lothar von Hermanni (13/3), Matteo Ehlers (4), Florian Billepp (2)

 

TV Emsdetten: Ante Vukas, Oliver Krechel – René Zobel (2), Yannick Terhaer (7), Bjarne Budelmann, Jakob Schwabe, Paul Kolk, Lars Kooij, Julian Thomas, Robin Maroldt, Dirk Holzner (6/1), Tim Stefan (9), Marian Orlowski (8), David Wiencek (1), Marius Kluwe, Maximilian Nowatzki (1)

 

Schiedsrichter: Paul Kijowsky und Lukas Strüder

 

Zeitstrafen: Eintracht 4 (2 x Juric, Wäger, Hanemann) – TVE 5 (Zobel, 2 x Stefan, Orlowski)

 

Siebenmeter: Eintracht 6/4 (von Hermanni und Gruszka scheitern an Krechel) – TVE 2/1 (Terhaer scheitert an Krka)

 

Rote Karten: Lars Kooij (TV) in der 18. Minute nach Gesichtsschlag gegen Philipp Wäger

 

Zuschauer:  2200

 

Spielfilm: 1:0, 2:0, 2:1, 3:1, 3:2, 4:2, 4:3, 4:4, 4:5 (8.), 5:5, 5:6, 6:6, 6:7, 7:7, 7:8, 8:8, 8:9, 8:10 (Auszeit Emsdetten/14.), 9:10, 9:11 (15.), 10 11, 10:12, 10:13, 10:14, 11:14, 11:15, 11:16 (Auszeit Emsdetten/22.), 12:16, 13:16 (Auszeit HC/24.), 13:17, 14:17, 15:17, 15:18, 16:18, 16:19, 17:19 (Hz.), 18:19, 19:19, 19:20, 20:20, 21:20, 22:20 (Auszeit HC/39.), 22:21, 22:22, 23:22, 24:22, 25:22, 25:23, 25:24, 26:24, 26:25, 26:26, 27:26, 27:27, 28:27, 29:27, 29:28, 30:28, 31:28, 32:28, 32:29 (Auszeit TV/56.), 32:30, 33:30, 33:31, 34:31, 35:31, 35:32, 36:32

Lothar von Hermanni und Co lieferten dem TV Emsdetten einen harten Kampf.

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