30.12.23

Daniel Deutsch: „Generelle Zufriedenheit gibt es nicht!“

Bis zum 03. Januar genießen unsere Spieler ihren verdienten Urlaub, nachdem sie die Hinserie mit 30:0 Punkten als Tabellenführer und inoffizieller „Herbstmeister“ abgeschlossen haben. Cheftrainer Daniel Deutsch bewertet im Interview den bisherigen Saisonverlauf und spricht über die Entwicklung der Mannschaft, deren Ziel es ist, in der kommenden Saison in der 2. Handball-Bundesliga auf Torejagd gehen zu können.

Hey Daniel, ich hoffe, Du hattest im Kreise Deiner Familie ein ruhiges, schönes Weihnachtsfest…

 …oh ja, wenn die Kinder glücklich sind, und das waren sie, dann ist es auch für mich schön….

 

…so ganz ohne Handball?

Naja, ganz ohne Handball nicht… zwischendurch denke ich schon immer darüber nach, was die Mannschaft besser machen würde. Ein besseres Spiel in Fredenbeck hätte das Weihnachtsfest noch schöner werden lassen für mich.

 

Schaut man auf die Tabelle, habt Ihr das Optimum aus der Hinrunde herausgeholt. Bist Du rundum zufrieden mit dem Verlauf und den Leistungen der Mannschaft?

Eine generelle Zufriedenheit hat man als Trainer ja nie. Es gibt immer Dinge, die verbesserungswürdig sind, wo man sich als Mannschaft weiterentwickeln will. Aber klar, viele Neuzugänge sind zu Leistungsträgern geworden und die Mannschaft hat sich gefunden. Besonders in den Spitzenspielen hat sie ihr Potential abgerufen. Damit und insbesondere mit dem Punktestand bin ich natürlich zufrieden.

Wo siehst Du die größten Stärken der Mannschaft?

Wir haben verschiedene Konstellationen, mit denen wir Abwehr spielen können. Damit können wir immer auf den jeweiligen Gegner reagieren, denn wir haben einige Abwehrregeln, die individuell auf den jeweiligen Gegner abgestimmt werden können. Im Angriff haben wir über die bisherige Saison betrachtet besonders gegen 6:0 Formationen effektiv gespielt.

Siehst Du noch Steigerungspotential im Spiel der Mannschaft?

Ja klar! Zu diesem Thema habe ich mich vor Weihnachten auch mit dem Mannschaftsrat zusammengesetzt und besprochen, wo die Mannschaft selber noch Steigerungspotential sieht. Übereinstimmend sehen wir noch Potential vor allem im Gegenstoß, sowohl in der ersten als auch in der zweiten Welle. Um aber hier besser zu werden und noch mehr ins Tempo gehen zu können, müssen wir die Fehlerquote minimieren. 

Gib uns mal einen Einblick in Deine Gedanken. Was hast Du zum Beispiel gedacht, als die Mannschaft im Spiel beim Tabellenletzten mit fünf Toren hinten gelegen hat? Auch einige andere Partien waren ja knapp im Ergebnis und wurden nach Rückständen am Ende noch gewonnen…

Während des Spieles bin ich aufgabenorientiert im Spiel und denke über Lösungen nach, wie sich die Mannschaft im Spiel verbessert und Ruhe bewahrt. Ich denke nicht darüber nach, wer jetzt welche Fehler gemacht hat, sondern fokussiere mich darauf, dem Team zu helfen, besser zu spielen. Weder Mannschaft noch ich werden dabei hektisch. Nach dem Spiel spreche ich die Fehler natürlich immer in aller Deutlichkeit an, weil wir die gezeigten Defizite ja auch aufarbeiten müssen.

Die guten Ergebnisse und die Spielweise der Mannschaft haben in der Hinrunde im Schnitt über 1500 Zuschauer in die Volksbank Arena kommen lassen. In der Regel wurden die Spiele in der Arena klarer gewonnen als in fremden Hallen. Wie wichtig ist die Unterstützung von den Rängen für Deine Mannschaft?

Es macht den Spielern immer Spaß vor voller Halle zu spielen und dabei zu merken, dass die Leistungen honoriert werden. Da entsteht eine Synergie zwischen Fans und Spielern, die immer neue Energien freisetzt. Mit Blick auf die schwere Rückrunde müssen wir es aber schaffen, diese Leistungen auch auswärts abzurufen. 

Wie sieht es mit der Kaderplanung aus? Ist in der Pause aktuell noch mit Veränderungen zu rechnen?

Akute Veränderungen sind bisher ja nicht erforderlich, aber wir halten natürlich die Augen offen. Wenn wir einen neuen Spieler holen, dann müsste es jemand sein, der zu unserer Mannschaft und zu unserem Weg passt.

Und für die nächste Saison, wie sehen die Planungen in dieser Hinsicht aus?

Wir leben ja mit einer gewissen Planungsunsicherheit, weil wir nicht wissen, in welcher Liga wir spielen, Das macht es natürlich schwieriger, den Kader zu planen. Die meisten Spieler haben eh noch einen Vertrag und wir werden versuchen, uns punktuell noch zu verstärken. 

Du bist sportlicher Leiter und Cheftrainer in einer Person. Welche Rolle spielt Dein Team mit Chris Meiser und Christof Klocke?

Wir unterstützen und verstehen uns prächtig! Chris ist bei taktischen Dingen und in der Spielanalyse eine große Hilfe, die Zusammenarbeit macht richtig viel Spaß und hilft ungemein. Er bereichert unsere Arbeit in allen Bereichen. Von Christofs Erfahrung und Expertise profitieren wir unheimlich viel, die Spieler sind konditionell und körperlich in sehr guter Verfassung. 

Klappt die Zusammenarbeit mit dem Team im Hintergrund, wie z. B. der Geschäftsführung und der Geschäftsstelle?

In den anderthalb Jahren, in denen ich hier bin, hat sich dieses Team stetig erweitert und es macht Spaß zu sehen, wie viele Menschen Spaß an der Mitarbeit haben. Insbesondere „Leo“ (Martin Kahl) hilft mir natürlich viel, vor allem im organisatorischen Bereich, wo er mir viel Arbeit abnimmt und mich kräftig unterstützt. 

Danke für deine Zeit und „Guten Rutsch“! Wir sehen uns 2024!

Interview mit Daniel Deutsch

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